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"Das Denkmal ist..." - Raumerweiterungshalle auf dem Wilhelm Leuschner Platz - Foto: Stiftung Friedliche Revolution
"Das Denkmal ist..." - Raumerweiterungshalle auf dem Wilhelm Leuschner Platz - Foto: Stiftung Friedliche Revolution

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„Das Denkmal ist…“ Stiftung Friedliche Revolution eröffnet Wanderausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig

In Leipzig entsteht ab 2025 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür sind zwei Beschlüsse des Deutschen Bundestags vom 4. Dezember 2008 und vom 1. Juni 2017. Der Leipziger Stadtrat hat daraufhin im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb soll im März 2024 starten, der Bau des Siegerentwurfs 2025.

Vom 6. September bis 9. Oktober 2023 zeigt die Stiftung nun auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz die Ausstellung „Das Denkmal ist...". Sie informiert, wie der Denkmals-Prozess entstanden ist und wie er sich bis heute entwickelt hat. Ein zentrales Motto der Ausstellung ist „Das Denkmal ist in der Welt, in Europa, in Deutschland, in Leipzig auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz“. Die Ausstellung findet ihren Platz in einer historischen Raumerweiterungshalle, einer mobilen Architektur, die die Ingenieure Helmut und Klaus Both in den 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts in Mecklenburg entwickelten, selbst „Zeitzeugin“ und zugleich Blickfang und Begegnungsort.

Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand. Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig will natürlich das Andenken an die Friedliche Revolution von 1989 wachhalten, aber zugleich die nachfolgenden Generationen ermutigen, die demokratischen Freiheiten in ihrem eigenen Land zu verteidigen und sich antidemokratischen Bewegungen entgegenzustellen“. Gleichzeitig nehme die Ausstellung auch Bezug auf ähnliche Entwicklungen und Prozesse in Europa. Deshalb werde die Ausstellung ab März 2024 durch sieben deutsche Städte touren.

Die Ausstellung greift grundsätzliche Aspekte von Erinnerungs- und Denkmalsprozessen auf: Welche neuen Perspektiven auf die Geschichte kann ein Denkmal ermöglichen? Wen spricht es an und für wen spricht es? Welche Funktionen soll es in der Gegenwart erfüllen? Was wollen wir kommenden Generationen vermitteln? Wie verändern sich Denkmäler und ihre Betrachtung im Laufe der Zeit? Dazu nehmen elf internationale Künstler anhand von filmischen Arbeiten Stellung.

Emotionaler Auftakt sind die heimlichen Filmaufnahmen von Siegbert Schefke und Aram Radomski von der Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig, die weltweit gesehen worden sind. Daniel Theiler und Angelika Waniek fragen am Beispiel der Säule auf dem Nikolaikirchhof mit ihrer Arbeit "Feel the Weight" nach der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen einem Denkmal und den Menschen, die es anspricht. Die russische Künstlerin Anna Jermolaewa spürt den Denkmalstürzen und ihren Folgen in der Ukraine nach, seit 2013 diverse Lenindenkmale im Zuge der Ablösungskonflikts mit Russland abgebaut werden. Clara Winter reflektiert mit einer performativen Arbeit über das Völkerschlachtdenkmal die Botschaften, die dem Monument eingeschrieben sind und unsere Suche nach einer neuen Deutung in unserer Gesellschaft.

Für die Konzeption der Ausstellung konnten der Kurator Tuan Do Duc mit den Designerinnen und Kuratorinnen Marlene Oeken und Martha Schwindling gewonnen werden. Auch die Ausstellungsarchitektur stammt von Oeken und Schwindling in Zusammenarbeit mit dem Grafikbüro Shortnotice Studio.

Im Außenbereich der Ausstellung können sich alle Interessierten darüber informieren, wie es zur Initiative für das Denkmal kam, wer an seiner Entstehung beteiligt ist, welche Schritte auf dem Weg zum Denkmal schon erfolgt sind und wie es weitergehen soll. Via Litfasssäulen und Aufstellern werden die wichtigsten Fragen rund und das Denkmal beantwortet.

Ein umfangreiches und dialogorientiertes Rahmenprogramm, u.a. in der Leipziger Denkmal-Werkstatt der Stiftung, ergänzt die Ausstellung um Diskussionsrunden, Lesungen, Workshops und Performances.

Weitere Informationen: www.freiheitsdenkmal-leipzig.de

Redaktion: Susanne-Tenzler-Heusler und Andreas Schmidt

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