Pressemitteilung -
"Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig": Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum blickt auf umbruchvolle Zeit
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig widmet sich der Frage "Wie haben Menschen die 90er in Leipzig erlebt" und präsentiert erstmals eine eigene Ausstellung. Seit 25. September 2024 und noch bis 7. September 2025 lädt die Sonderschau "Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig" im HAUS BÖTTCHERGÄßCHEN des Museums samt umfangreichem Begleitprogramm zu einer Sicht auf jene umbruchvolle Zeit ein. Zur Ausstellung wird bis Ende des Jahres eine gleichnamige Begleitpublikation erscheinen. Der Eintritt ins Museum kostet 7 Euro und Ermäßigt 3,50 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Die Ausstellung spannt mit etwa 400 historischen Zeugnissen den Bogen von der Friedlichen Revolution bis ans Ende der 90er Jahre in Leipzig. Es ist eine multimediale kulturhistorische Ausstellung mit Erinnerungsstücken, Film- und Hörbeiträgen, Fotografien, Schriftgut oder Plakaten, ebenso mit Dingen des alltäglichen Gebrauchs. Im Spannungsfeld von Aufbruch und Abwicklung ist der Umbruch ebenso Leitmotiv der Ausstellung wie der Zustand zwischen Alt und Neu oder Verlust und Gewinn. Das Team des Gestalterbüros Basis Leipzig wählte dafür eines der auffälligsten Konstruktionen der Zeit: Das Baugerüst. Es kommt direkt aus dem Arbeitsalltag und betont so die Ambivalenz des Unfertigen in diesem Jahrzehnt und strukturiert den Ausstellungsrundgang durch die sechs Themenbereiche "Anstöße", "Aufbrüche", "Alltag", "Arbeit", "Aufarbeitung" und "Aufschwung".
Zu den Exponaten zählen ausgewählte Dinge, die im Leben der Stadt Bedeutung haben konnten: Das reicht vom Protest- bis zum Ortsschild, von der Sternburg-Flasche bis zum Club-Tresen der Distillery, vom Spaten bis zum High-Tech-Telefon, vom Boxmantel des Weltmeisters Henri Maske bis zur Polizei-Uniform und einem Grufti-Outfit, von der handgestalteten Zeitung bis zur Designer-Ausgabe des Brockhaus oder von DDR-Leuchtwerbung zum modernen KONSUM-Schriftzug. Persönliche Geschichten und Erinnerungsstücke bekannter und unbekannter Menschen zeugen vom Kommen, Gehen und Bleiben in einer Stadt, die für manche Lebensperspektiven bot, die andere schon verloren hatten. Stellvertretend dafür stehen zum Beispiel auch die acht Zeitzeugen verschiedenen Alters und Herkunft, die in durch Ehrenamtliche geführten Interviews eigens ihre Geschichten erzählen.
Welche Rolle Leipzig als regionales Zentrum im Osten hat und wie die 90er Jahre in den Köpfen der Menschen und im Stadtbild fortwirken, bleibt eine zu klärende Frage. Ein umfangreiches Begleitprogramm widmet die Ausstellung daher dem Dialog mit Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, um darüber zu sprechen, was von den 90ern heute geblieben ist. Der "Freiraum" – das offene Forum der Ausstellung – lädt ein, sich mit aktuellen Sichtweisen auf die 90er auseinanderzusetzen. Themen und Inhalte stammen aus Gesprächen und Projekten mit vielen Menschen. Er ist ein Platz für persönliche Geschichten und wird sich im Laufe der Ausstellung stetig verändern – auch mit der Meinung und den Erinnerungen aller Gäste.
Weitere Informationen: www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de
Redaktion: Julia Franke
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