Pressemitteilung -
Corona untergräbt Selbstvertrauen: Berufstätige zweifeln an ihren Fähigkeiten
München, 24. Januar 2022 – Schaffe ich auch wirklich alle Aufgaben? Was, wenn ich einen Fehler mache? Und bin ich überhaupt für diesen Job geeignet? Selbstzweifel im Job kennt so gut wie jeder, zumindest phasenweise. Die aktuelle Lage hat diese nun offenbar befeuert: Laut einer Befragung von LinkedIn gibt gut ein Drittel (31 Prozent) der deutschen Berufstätigen an, die Pandemie habe ihr Selbstbewusstsein am Arbeitsplatz negativ beeinflusst. Doch was sind die Gründe dafür?
Mehr zu tun, weniger Feedback
36 Prozent derjenigen, die einen negativen Einfluss spüren, sagen: Ich vermisse die direkte Unterstützung meiner Vorgesetzten und Kollegen. Weitere 32 Prozent erklären sich ihr vermindertes Selbstbewusstsein mit einer gesteigerten Arbeitslast und dem daraus resultierenden Gefühl, den neuen Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Und 31 Prozent bringen diese Wahrnehmung mit einer Veränderung des eigenen Jobs aufgrund der Pandemie in Verbindung.
„Unsere aktuelle Studie zeigt: Die Pandemie beeinflusst wirklich jeden Bereich unseres Lebens und macht dabei auch nicht vor unserem Arbeitsplatz Halt. Isolation, mehr Arbeitsbelastung und gesteigerter Druck zollen ihren Tribut und führen offenbar zu einem verminderten Selbstbewusstsein”, sagt Julia Christoph, Head of Communications LinkedIn DACH.
Insgesamt gibt fast jeder Fünfte (17 Prozent) aller Befragten an, dass die Isolation das Selbstbewusstsein angeknackst habe. Wiederum 17 Prozent sagen, sie hätten in dieser Zeit weniger Lob von Vorgesetzten erhalten – ebenfalls ein möglicher Grund für gestiegene Selbstzweifel. Dabei zeigt sich auch ein großes Generationsgefälle: Berufseinsteiger zwischen 16 und 24 Jahren stellen ihre Fähigkeiten am Arbeitsplatz heute deutlich häufiger in Frage (47 Prozent) als noch vor der Pandemie. Zum Vergleich: Nur 17 Prozent der über 55-jährigen Berufstätigen stimmen dem ebenfalls zu.
Frauen zweifeln häufiger an sich
Kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, Erfolge bloß als „Zufall“ abtun – für dieses Verhalten kennt die Psychologie einen Fachbegriff: Impostor- oder auch Hochstapler-Syndrom. Laut der Studie von LinkedIn sagen vier von zehn Deutschen (39 Prozent) selbst, dass sie darunter leiden. Dabei ist auch hier die Lücke zwischen Alt und Jung groß: 47 Prozent der 16- bis 24-Jährigen fühlen sich als „Hochstapler“, während das nur 18 Prozent der über 55-Jährigen tun. Und auch zwischen Frauen und Männern gibt es ein Gefälle – 42 Prozent der weiblichen Berufstätigen denken, sie seien nicht gut genug für ihren Job, wohingegen der Anteil der Männer hier bei 36 Prozent liegt.
„Wie so oft in unserer Gesellschaft hinterfragen vor allem Frauen ihre Fähigkeiten. Führungskräfte müssen das Problem des verminderten Selbstbewusstseins in Gesprächen und durch Feedback gezielt adressieren, um zu verhindern, dass das Coronavirus hier Langzeitfolgen nach sich zieht”, so Christoph.
Wege zu mehr Selbstvertrauen
Zugleich verdeutlicht die Studie eine weitere Entwicklung: trotz – oder gerade wegen – des teils angeschlagenen Selbstvertrauens der Befragten in ihrer aktuellen Tätigkeit ist die Jobwechselbereitschaft zurzeit sehr hoch. 57 Prozent aller Studienteilnehmer können sich einen Jobwechsel im Jahr 2022 vorstellen. Und die gute Nachricht ist: Unter allen Arbeitnehmern, die während der Pandemie bereits einen solchen Wechsel vollzogen haben, geben 62 Prozent an, dadurch zu neuem Selbstvertrauen gefunden zu haben.
Doch natürlich muss es nicht direkt ein solch radikaler Schritt sein. Es gibt auch viele kleine Tipps und Kniffe, die uns wieder selbstbewusster auf unseren Alltag und unser Berufsleben blicken lassen. Motivationscoach und LinkedIn Changemaker Janis McDavid gibt dafür in seinem Beitrag „Raus aus der Impostor-Falle: Fünf Tipps für mehr Selbstvertrauen am Arbeitsplatz” Hilfestellung und Impulse. „Klar, wir können nicht alles schaffen. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir viel mehr erreichen können, als wir es uns im ersten Augenblick zutrauen. Im Leben ist nichts automatisch gegeben, doch wenn wir für uns selbst und unsere Überzeugungen einstehen, ist vieles möglich", so McDavid.
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*Methodik
Das Marktforschungsunternehmen Censuswide hat die Umfrage im Auftrag von LinkedIn online zwischen dem 10.-17. Dezember 2021 durchgeführt. Befragt wurden 2.003 Berufstätige in Deutschland.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir in Pressemitteilungen auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen, einzig in Zitaten nutzen wir beide Formen.
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