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Pressemitteilung -

Von Vechta nach Argentinien: Uni Vechta erforscht mit innovativem Testverfahren, wie Kinder weltweit wissenschaftlich denken

Wie lernen Kinder, wissenschaftlich zu denken – und welche Rolle spielt Kultur dabei? Dieser Frage widmet sich das internationale Forschungsprojekt „Early Science Competence Leads to Advanced Reasoning (ESCoLAR)“ unter der Leitung von Prof. Dr. Christopher Osterhaus von der Universität Vechta. Kern des Projekts ist das Science-K-Inventar, ein von Prof. Dr. Christopher Osterhaus und Prof. Dr. Susanne Koerber (Pädagogische Hochschule Freiburg) entwickeltes Testverfahren, das erstmals erlaubt, wissenschaftliches Denken bei Kindergarten- und Grundschulkindern systematisch und breit zu erfassen. Es wurde bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt – darunter Englisch, Mandarin, Japanisch, Italienisch, Ungarisch, Türkisch und nun auch Spanisch – und wird weltweit in Bildungsstudien eingesetzt.

Nach erfolgreichen Studien in Deutschland, Italien, China und Japan hat das Forschungsteam um Prof. Osterhaus seine Arbeit nun bis nach Argentinien ausgeweitet. In Kooperation mit der Universidad Católica de Salta (UCASAL) wurden rund 1.000 Kinder aus zahlreichen Grundschulen getestet. Das Ziel: zu verstehen, wie Kinder in unterschiedlichen kulturellen Kontexten Hypothesen bilden, Beobachtungen bewerten und zu eigenen Schlussfolgerungen gelangen.

Frühere internationale Studien zeigen, dass Kinder auf der ganzen Welt ähnliche Schritte im wissenschaftlichen Denken durchlaufen – diese aber je nach Kultur in unterschiedlicher Reihenfolge entwickeln. In kollektivistisch geprägten Gesellschaften wie Japan oder Argentinien steht oft das gemeinsame Wissen im Vordergrund, während Kinder in individualistischen Kulturen wie Deutschland früher erkennen, dass Menschen unterschiedliche Überzeugungen haben können.

„Kinder auf der ganzen Welt beginnen früh, Fragen zu stellen, zu experimentieren und ihre Ideen zu prüfen – aber sie tun das auf je eigene, kulturell geprägte Weise“, erklärt Prof. Osterhaus. „Die Studie in Argentinien hat gerade erst begonnen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse, welche in mehreren Monaten vorliegen werden. Denn nur wenn wir verstehen, wie Kultur das Denken prägt, können wir Bildung wirklich an die Vielfalt kindlicher Perspektiven anpassen.“

Neben der Datenerhebung leitete Prof. Osterhaus Workshops an der Universidad Nacional de Quilmes und der Universidad del Salvador (Buenos Aires) zu Themen wie wissenschaftliches Denken, kognitive Entwicklung und internationale Bildungsforschung.

Langfristig soll ESCoLAR die internationale Vernetzung von Forschenden stärken. Ein Gegenbesuch der argentinischen Partnerinnen und Partner in Vechta ist für das Sommersemester 2026 geplant.

Von links: Mariela Capaldo (Dekanin der Fakultät der Erziehungswissenschaften, UCSAL), Christopher Osterhaus (Juniorprofessor für Entwicklungspsychologie und beauftragter Vizepräsident für Forschung, Nachwuchsförderung und Internationales, Universität Vechta), Constanza Diedrich (Vizepräsidentin für Lehre und Studium, UCASAL), Daniel Sánchez Fernández (Vizepräsident für Forschung, UCASA) und Valeria Vorano (Leiterin des International Office, UCASAL) (Foto: UCASAL)


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