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Kinder und Klimawandel: Ängste vermeiden und kreatives Potenzial wecken | Dr.in Iris Lüschen spricht über Möglichkeiten in der Schule | Ringvorlesung des Fachs Sachunterricht an der Universität Vechta

Pressemitteilung -

Kinder und Klimawandel: Ängste vermeiden und kreatives Potenzial wecken | Dr.in Iris Lüschen spricht über Möglichkeiten in der Schule | Ringvorlesung des Fachs Sachunterricht an der Universität Vechta

„Irgendwann wird es so heiß, dass wir nicht mehr draußen spielen können“; mit diesem Zitat eines Grundschulkindes überschrieb Dr.in Iris Lüschen ihren Vortrag. Im Zuge der Ringvorlesung „Kinder und Lebenswelten“ des Fachs Sachunterricht hat die Grundschullehrerin und Wissenschaftlerin der Universität Vechta über die Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder und der entsprechende Umgang damit in der Schule gesprochen.

Kinder seien überproportional vom Klimawandel betroffen, steigt Lüschen in ihren Vortrag ein; „Heute als besonders vulnerable Mitglieder der Gesellschaft und in Zukunft, da sich die Auswirkungen über die Lebensspanne hinweg kumulieren.“ Hitze wird dabei als eine der größten vom Klimawandel verursachten Gesundheitsgefahren angesehen, welche neben Beeinträchtigungen der Lebensqualität schwerwiegende Hitzeerkrankungen hervorrufen und sogar hitzebedingte Todesfälle verursachen. „Je jünger die Kinder sind, desto mehr belasten sie Hitze und UV-Strahlung“, so Lüschen. Des Weiteren sind Kinder zunehmend von Infektionskrankheiten betroffen, welche unter anderem von Zecken und Stechmücken übertragen werden, die unter anderem ihre Ausbreitungsgebiete erweitern. „Auch die mentale Gesundheit von Kindern ist gefährdet, wenn sie lebensraumverändernden Extremwetterereignisse wie beispielsweise Überflutungen ausgesetzt sind.“

Das, was Kinder in ihren Lebenswelten erleben, kann dementsprechend unterstützend oder eben auch belastend sein. „Dies ist beispielsweise abhängig davon, wie kompetent die Bezugspersonen im Hinblick auf Hitze- und UV-Schutz sind und inwiefern die pädagogischen Einrichtungen, in denen viele Kinder sich einen Großteil des Tages aufhalten, auch baulich auf Hitzeschutz vorbereitet sind“, so Lüschen. Das Fach Sachunterricht biete eine gute Gelegenheit, sich mit dem Thema des Klimawandels genauer auseinanderzusetzten. Dabei sollten aber nicht die Katastrophen und Krisen im Zentrum stehen. Bilder von einer „brennenden Erde“ seien zwar eindrücklich, doch würden sie die Entstehung von „angsteinflößenden Vorstellungen“ fördern, erläutert Lüschen und bringt als Beispiel eine Aussage eines Kindes in der 3. Klasse: „Zum Klimawandel kommt es wegen der ganzen Abgase. Es wird immer heißer und irgendwann verbrennen wir alle. Kinder können da gar nichts machen.“ Zudem sei die psychologische Wirkung solcher Vorstellungen eher lähmend als handlungsanregend, erklärt Lüschen. Vielmehr sei es wichtig, dass „kollektive Wirksamkeitsüberzeugungen“ geschaffen werden. Die Einsicht, dass man gemeinsam Ziele erreichen kann, wirke sich positiv auf die Anstrengungsbereitschaft und die Resilienz aus. Dies könne beispielsweise durch positive Geschichten und Erzählungen mit Bezug zur Lebenswelt geschehen. Der Angst vor dem Klimawandel könnten damit Utopien entgegengestellt werden, um das kreative Potential von Kindern zu stärken. „Es gilt jedoch zu beachten, dass Kinder nicht die Rolle von ,Klimaretter*innen‘ aufgebürdet wird. Zwar kann jeder Mensch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, dennoch bleibt es Aufgabe der Verantwortlichen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene durch Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen die zukünftigen Lebenswelten von Kindern zu schützen“, so Lüschen.


Mehr Informationen zum Thema sind beispielsweise im Themenheft „Klimawandel“ der Zeitschrift „Deutsch differenziert“ zu finden. Hier publizierte Dr.in Iris Lüschen zuletzt einen Beitrag unter dem Titel „Wir alle können der Natur helfen! – Positive Klimakommunikation schafft Wirksamkeitsüberzeugung“: https://www.westermann.de/artikel/23692502/Deutsch-differenziert-Klimawandel-Lesen-Nachdenken-Handeln

Weiter geht es am 27. Mai 2025 im Zuge der Ringvorlesung mit Dr.in Vera Brinkmann (PH Heidelberg & Dornbachschule Oberursel), die in ihrem Vortrag „Schüler*innenfragen als Spiegel lebensweltlicher Erfahrungen – Sachunterricht planen und gestalten“ konkrete Impulse aus der Schulpraxis liefert. Die Veranstaltung findet in Präsenz in Raum Q016 in Vechta statt: https://www.mynewsdesk.com/de/universitaet-vechta/events/schueler-stern-innenfragen-als-spiegel-lebensweltlicher-erfahrungen-sachunterricht-planen-und-gestalten-oeffentliche-vorlesungsreihe-kinder-und-lebenswelten-des-fachbereichs-didaktik-des-sachunterrichts-108462

Unter www.uni-vechta.de/news werden die weiteren Vorträge der Reihe angekündigt.

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