Pressemitteilung -
SINUS-Studie: Mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft – Angst vor Verlusten besonders in mittleren und unteren sozialen Milieus
Bonn, 25.03.2025 -In der Mitte der Gesellschaft und am unteren sozialen Rand ist die Sorge vor den Folgen von mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft groß. In diesen Milieus befürchten bis zu 43 %, dass die deutsche Landwirtschaft durch Klimaschutzmaßnahmen mehr verliert als gewinnt. Darüber hinaus glaubt in diesem Teil der Gesellschaft nur jeder Dritte, dass Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz das Leben in der eigenen Heimat verbessern können. Die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft wird vor allem in der gut situierten Bildungselite gesehen (74% Zustimmung).
„Der Verbraucher darf nicht vor die Entscheidung gestellt werden, ob er mehr Klimaschutz auch bezahlen kann. Die Politik steht vor der zentralen Herausforderung die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den Klimaschutz durch gezielte ordnungspolitische Rahmenbedingungen zu einem guten Geschäft für alle zu machen, wenn sie die Debatte befrieden will” , erklärt Florian Wagner, Geschäftsführer von heimatwurzeln e.V. „Das heißt auch, dass man Landwirten Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen anbieten muss, die sich ohne viel Bürokratie flexibel in die Arbeit integrieren lassen und der Betrieb aus solchen Gemeinwohlleistungen zusätzliches Einkommen generieren kann.”
Laut dem gemeinnützigen Verein heimatwurzeln e.V. verbirgt sich in den Daten deshalb auch eine Lösung für Klimaschutz und sozialen Frieden: Er setzt auf einen bürgerlichen Klimaschutz, der von den Menschen vor Ort ausgeht und auf Eigenverantwortung statt auf Verbote setzt. So will man, die gesellschaftliche Polarisierung überwinden und Klimaschutz mehrheitsfähig machen.
Über die Studie
Eine aktuelle Studie des SINUS-Instituts im Auftrag von heimatwurzeln e.V. beleuchtet die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zu Umwelt- und Klimaschutz sowie zur politischen Teilhabe. Die Studie diente dem Verein, der sich für einen bürgerlichen Klimaschutz einsetzt, als Zielgruppenanalyse. Hierzu wurde im Herbst 2024 eine repräsentative Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung aus 2.008 Personen mittels standardisierter Online-Befragung erhoben. In die Studie wurde das Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus integriert, das die deutsche Bevölkerung auf Basis ihrer Werte, Lebensstile und der sozialen Lage in zehn „Gruppen Gleichgesinnter“ einteilt.
Der Blick auf die bürgerlichen Milieus zeigt u.a.:
- Nur 3 % im Nostalgisch-Bürgerlichen Milieu (ältere Mitte) und 6 % in der Adaptiv-Pragmatischen Mitte (moderne Mitte) äußern Vertrauen in das Vorgehen der Politik beim Thema Klima- und Umweltschutz.
- Es sind vor allem die Milieus am unteren sozialen Rand, die den Lebenshaltungskosten eine größere politische Priorität beimessen als dem Thema Klima- und Umweltschutz. Aber auch in den Milieus der Mitte haben die Lebenshaltungskosten eine höhere Relevanz als die ökologische Frage. So sehen 61 % im Nostalgisch-Bürgerlichen Milieu in den Lebenshaltungskosten eines der fünf wichtigsten Themen, um die sich die Politik in Deutschland kümmern sollte. Umwelt und Klimawandel zählen dazu lediglich 27 %.
- 78 % der Befragten im Nostalgisch-Bürgerlichen Milieu glauben, dass Politikern das Volk gleichgültig ist. Darüber hinaus denken 59 % in diesem Milieu, dass der normale Bürger am besten wisse, was gut für Land und Gesellschaft ist und daher bei der Entscheidungsfindung ein größeres Mitspracherecht haben sollte.
Bürgerlicher Klimaschutz als Lösungsansatz
„Unsere Studie zeigt, dass die Politik vor der zentralen Herausforderung steht, die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den Klimaschutz zusammenzubringen, wenn sie die Debatte befrieden will“, erklärt Florian Wagner, Geschäftsführer von heimatwurzeln e.V. „Wir setzen deshalb auf bürgerlichen Klimaschutz, der von den Menschen vor Ort ausgeht und auf direkten Nutzen statt auf Verbote setzt. Nur so kann es gelingen, die gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden und Klimaschutz mehrheitsfähig zu machen.“
„Die ökologische Frage wird in den bürgerlichen Milieus als Bedrohung des erreichten Lebensstandards empfunden“, erläutert Dr. Christoph Schleer, Director am SINUS-Institut. „Dass sich die Gesellschaft angesichts des Klimawandels auf veränderte Zeiten einstellen muss, ist den meisten Bürgern bewusst, aber Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz müssen auch Rücksicht auf die Anforderungen des Alltags nehmen. Daher plädiert die gesellschaftliche Mitte für einen Wandel in kleinen und planbaren Schritten.“
Die vollständige Studie kann unter folgendem Link abgerufen werden: heimatwurzeln.de/sinus-studie-2025
Methodischer Hinweis
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage des SINUS-Instituts im Online-Access-Panel der horizoom GmbH. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 29.08. bis 13.09.2024 insgesamt 2.008 Personen in einer repräsentativen Stichprobe befragt. Die Stichprobe bildet die deutschsprachige Bevölkerung ab 18 bis 74 Jahren hinsichtlich der Quotenmerkmale Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland ab.
Über heimatwurzeln e. V.
heimatwurzeln e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bonn und setzt sich für bürgerlichen Klimaschutz ein. Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus dem bürgerlichen Spektrum will der Verein die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Mitte der Gesellschaft fördern. heimatwurzeln ist Teil des internationalen Netzwerks Our Common Home, das derzeit in 14 Ländern aktiv ist und Klimaschutz als gemeinschaftliche Aufgabe versteht.
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