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Pressemitteilung -

„Sonnenschutz ist unverzichtbar und gehört zu jedem Sommerprogramm!“

Gemeinsame Pressemitteilung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe

Ärzte und Apotheker warnen vor langfristigen Hautschäden

Münster (ÄKWL/AKWL, 10. Juli 2025). Die Ferienzeit naht und mit ihr beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres: die Reisezeit. Ob Urlaub im Süden oder Spaziergang vor der Haustür – UV-Strahlen belasten die Haut überall. Wer sie nicht ausreichend schützt, riskiert Sonnenbrand und langfristige Hautschäden, darauf machen die Ärztekammer Westfalen-Lippe und die Apothekerkammer Westfalen-Lippe gemeinsam aufmerksam.

„Ein Sonnenbrand ist mehr als nur ein kosmetisches Ärgernis“, warnt Dr. Max Tischler, Facharzt für Dermatologie und Allergologie. In seiner Praxis in Dortmund erlebt er täglich die Folgen unzureichenden UV-Schutzes der Haut. Neben akuten Entzündungen wie Rötung, Brennen, Schwellung und in schweren Fällen sogar Blasenbildung führt übermäßige UV-Strahlung auch zu langfristigen Hautschäden. Denn je nach Wellenlänge können UV-Strahlen unterschiedlich tief in die Haut eindringen und die Erbinformation (DNA) der Zellen schädigen. „Das zeigt sich zum einen als akuter Sonnenbrand, zum anderen als Hautalterung und schlimmstenfalls in Hautkrebs.“

Vor allem die junge Haut von Kindern ist besonders empfindlich gegenüber Sonnenstrahlen. Hinzu kommt, dass Kinder viel Zeit im Freien verbringen und damit in höchstem Maße durch die Sonneneinwirkung gefährdet sind. Wiederholte Sonnenbrände – besonders im Kindesalter – erhöhen das Risiko für Hautkrebs. „Insbesondere bei schwarzem Hautkrebs scheint der Sonnenbrand im Kindesalter ein relevanter Marker zu sein“, so Dr. Tischler. Mit circa 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Zum „hellen Hautkrebs“ werden das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom gezählt. Sie sind die häufigsten Formen von Hautkrebs. „Der schwarze Hautkrebs ist zwar seltener, jedoch deutlich gefährlicher, da bereits frühzeitig Metastasen gebildet werden“, weiß der Dermatologe. „Daher ist eine Früherkennung besonders wichtig.“

Dr. Max Tischler betont: „Sonnenschutz ist unverzichtbar und gehört zu jedem Sommerprogramm!“ Er beginne mit dem Meiden der Mittagssonne, gehe über das Tragen von UV-Schutz-Kleidung bzw. Bedecken der Haut mit ausreichend lichtdichter Kleidung und ende beim konsequenten und regelmäßigen Eincremen mit Sonnenschutz – inklusive regelmäßigem Nachcremen tagsüber.

Will man seiner Haut und damit dem größten Organ des menschlichen Körpers etwas Gutes tun, ist beim Sonnenbad die richtige Sonnencreme unerlässlich. „Dabei kommt es nicht auf eine bestimmte Marke an, sondern vielmehr darauf, das passende Produkt zum persönlichen Hauttyp zu finden“, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Hier sollte man sich ausführlich in seiner Apotheke beraten lassen, damit beim Sonnenbad auch nichts schiefgeht und aus dem entspannten Nachmittag im Park oder am Strand keine gefährliche Verbrennung wird.“

Rund eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad sollte die Sonnencreme aufgetragen werden, rät Overwiening und warnt davor, hier einem Irrtum aufzusitzen: „Mehrmaliges Auftragen erhöht keinesfalls die maximale Zeit, die man in der Sonne verbringen darf.“ Das Nachcremen ist dennoch sehr wichtig, da selbst wasserfeste Cremes durch ausgiebiges Schwimmen und durch Reibung von Kleidung und Handtüchern verlorengehen. Auch das sogenannte „Vorbräunen“ in Solarien sei keine Sonnenbrand-Prophylaxe und schädige die Haut genauso stark wie die normale Sonne, denn „dabei werden vor allem die tieferen Hautschichten gebräunt, wobei die oberen Hautschichten weiterhin ungeschützt bleiben.“

Für den richtigen Sonnenschutz ist es wichtig, den eigenen Hauttyp zu kennen. Die Wissenschaft unterscheidet sechs Hauttypen: Typ I hat zumeist sehr helle Haut, Sommersprossen, rote Haare und eine Eigenschutzzeit von rund drei Minuten, man kann also ohne Sonnenschutz durchschnittlich drei Minuten in der Sonne verweilen. Hauttyp III steht für „Mischtyp“, 20 bis 30 Minuten Eigenschutzzeit und für immerhin 78 Prozent der deutschen Bevölkerung. „Aus Eigenschutzzeit und dem Lichtschutzfaktor lässt sich ein Richtwert errechnen, wie lange man in der Sonne bleiben darf“, erklärt Apothekerin Overwiening. Multipliziert man den „hellen Mischtyp“ mit Lichtschutzfaktor 20, bedeutet dies, dass die entsprechende Person rund 400 Minuten in der Sonne bleiben kann, ohne sich einen Sonnenbrand zuzuziehen. Sicherheitshalber sollte diese Zeit nur zu zwei Dritteln ausgenutzt werden. Achtung: Die Eigenschutzzeit ist standardisiert auf einen durchschnittlichen UV-Wert für Mitteleuropa. In reflektierender Umgebung (Wasser, Sand) sowie in anderen Regionen (Mittelmeerraum, Hochgebirge, Tropen) ist die Zeit geringer.

Ihre Ansprechpartner bei Rückfragen:
Volker Heiliger, Pressesprecher der Ärztekammer Westfalen-Lippe: 0251/929-2110
Sebastian Sokolowski, Pressesprecher der Apothekerkammer Westfalen-Lippe: 0251/52005-49

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