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Finanzministerin Dr. Silke Schneider (M.) ließ sich von Geschäftsführerin Dr. Gerta Gerdes-Stolzke (l.) und Projektleiter Markus Weihe das Holzgas-Kraftwerk von HanseWerk Natur zeigen.

Pressemitteilung -

Finanzministerin Silke Schneider besucht das Holzgaskraftwerk von HanseWerk Natur


Kohlenstoff binden statt als Treibhausgas ausstoßen: Sommertour führt die Ministerin zur Anlage für klimaschonende Energieerzeugung in Wahlstedt.

Die schleswig-holsteinische Finanzministerin Dr. Silke Schneider hat im Rahmen ihrer Sommergespräche das Holzgaskraftwerk von HanseWerk Natur in Wahlstedt besucht. Die innovative Anlage erzeugt seit rund anderthalb Jahren klimaschonend Strom und Wärme für die mehr als 1.100 angeschlossenen Kunden. Die Anlage wurde von der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) gefördert.

„Mit dem neuen Holzgaskraftwerk in Wahlstedt setzt HanseWerk Natur ein starkes Zeichen für die Energiewende in Schleswig-Holstein“, sagt Dr. Silke Schneider. „Die Anlage versorgt Haushalte und Betriebe mit klimafreundlicher Wärme und Strom – gewonnen aus regionalem Restholz, für das es keine andere Verwendung mehr gibt. Das Projekt verbindet also Umweltschutz mit regionaler Wertschöpfung und zeigt, wie nachhaltige Energiegewinnung heute schon funktioniert.“

„Wir setzen hier in Wahlstedt auf die zuvor im Norden nicht genutzte Technik der Holzgas-Erzeugung und damit die hochwertigste Umwandlung von Holz in Energie“, erklärt Dr. Gerta Gerdes-Stolzke, Geschäftsführerin von HanseWerk Natur. „Dabei verbessern wir die Technik so sehr, dass hocheffiziente Blockheizkraftwerke betrieben werden können.“ Mit der Inbetriebnahme hat HanseWerk Natur die Kunden in Wahlstedt zudem unabhängiger von der Entwicklung auf den globalen Energiemärkten gemacht. Als Rohstoff nutzt HanseWerk Natur lokale Ressourcen: Waldrestholz aus der Region, das sonst nicht weiter wirtschaftlich genutzt werden kann.

Hintergrund:

Mit der Technologie, die HanseWerk Natur in Wahlstedt einsetzt, entsteht ein besonders reines Holzgas, das in hocheffizienten Blockheizkraftwerk (BHKW) mit hohen Wirkungsgraden als Brennstoff eingesetzt werden kann. In einem sogenannten Pyrolyse-Prozess entsteht in dem innovativen Kraftwerk Holzgas. Hierzu werden die Restholz-Hackschnitzel gezielt verkohlt, sodass sich das im Holz gebundene Gas von den Feststoffen trennt. Übrig bleibt in dem Erzeugungsprozess Pflanzenkohle, die nahezu vollständig aus reinem gebundenem Kohlenstoff besteht. Ein Teil des Kohlenstoffs wird somit langfristig gebunden und der Atmosphäre entzogen. Die Pflanzenkohle selbst kann in industriellen Produktionsprozessen, in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer oder Futtermittelzusatz sowie im Straßenbau genutzt werden.

Das entstehende Holzgas wird von HanseWerk Natur aufbereitet und als Energieträger im Holzgas-BHKW verwertet. Hier entsteht in einem Arbeitsgang Strom und Wärme. Rund sechs Gigawattstunden Strom produziert das BHKW pro Jahr und speist diesen ins Stromnetz ein – ausreichend Energie, um mehr als 1.700 Haushalte zu versorgen. Die erzeugte Wärme geht ins Fernwärmenetz und versorgt die Kunden in Wahlstedt – mehr als 1.100 Anschlüsse. Während der Erzeugung und Verdichtung des Holzgases entsteht Abwärme – diese nutzt HanseWerk Natur für das Trocknen des waldfrischen Restholzes und nutzt damit die Energie, die sowieso im Prozess entsteht.

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Die HanseWerk-Gruppe

Mehr als 3 Millionen Kunden in Norddeutschland beziehen Strom, Gas oder Wärme direkt oder indirekt über die von der HanseWerk-Gruppe und ihren Tochtergesellschaften betriebenen Energienetze. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Partnern und Kunden moderne und effiziente Energielösungen mit den Schwerpunkten Netzbetrieb, dezentrale Energieerzeugung oder E-Mobilitätslösungen.

Als Partner der Energiewende hat die HanseWerk-Gruppe in den letzten Jahren mehrere zehntausend Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher. Die HanseWerk-Gruppe ist ein großer Ausbildungsbetrieb im Norden und engagiert sich in vielen Forschungsprojekten zur Energiewende, wie zum Beispiel im Norddeutschen Reallabor. Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die HanseWerk-Gruppe ihre insgesamt 47 Standorte, die mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte, den Strom- und Gasnetzbetrieb sowie die Wärme- und Stromerzeugung in mehreren Stufen entsprechend um.

Über die Beteiligung der elf schleswig-holsteinischen Kreise sowie von rund 400 Kommunen sind die Unternehmen der HanseWerk-Gruppe regional sehr stark verwurzelt und unterstützen eine Vielzahl sozialer und kultureller Projekte, wie das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt und den Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.


HanseWerk Natur

Die HanseWerk Natur GmbH ist einer der größten regionalen Anbieter für Wärme und dezentrale Energielösungen in Norddeutschland und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung. Die über 120 Nah- und Fernwärmenetze des Unternehmens erreichen eine Länge von rund 850 Kilometern. HanseWerk Natur versorgt mehrere zehntausend Privat- und Unternehmenskunden zuverlässig 365 Tage im Jahr mit Wärme. Maßgeschneiderte Energiekonzepte und hochmoderne Anlagentechnik bringen die Wärmewende voran – im Mehrfamilienhaus-Quartier, im Krankenhaus, in Industrie und Gewerbe. Für Ortsteile mit hoher Wärmebedarfsdichte versorgt die Wärmebox auf Wärmepumpenbasis Wärmenetze der Zukunft, während „Kalte Nahwärme“ in Neubaugebieten zum Einsatz kommt.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt HanseWerk Natur eigene Gebäude, Fahrzeuge und Wärmeerzeugung auf neue Technologien um. Rund 40 Prozent der Wärme wird bereits heute auf Basis von Abwärme oder Erneuerbaren Energien erzeugt. HanseWerk Natur ist einer der größten Betreiber umweltschonender Blockheizkraftwerke in Norddeutschland. Rund 250 Anlagen betreut das Unternehmen und beteiligt sich gleichzeitig an vielen Innovationsprojekten. Dazu zählen zum Beispiel Hocheffizienz-Blockheizkraftwerke mit einem Wirkungsgrad weit über 90 Prozent, ein virtuelles Kraftwerk zur Erzeugung von Regelenergie oder das erste Blockheizkraftwerk der 1-Megawatt-Klasse, das mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden kann.


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